International
Australisches Militär soll von Folter im Irak gewußt haben
"Sydney Morning Herald": Ranghoher Militärangehöriger stand seit Oktober mit IKRK in Kontakt
Canberra - Bei den australischen Streitkräften im Irak
hat man möglicherweise bereits seit Oktober vergangenen Jahres von
den Folterungen irakischer Gefangener durch US-Soldaten gewusst. Die
Zeitung "Sydney Morning Herald" berichtete am Donnerstag, dass ein
ranghoher Militärangehöriger mit dem Internationalen Komitee des
Roten Kreuzes (IKRK) in direktem Kontakt gestanden habe, als die
Foltervorwürfe dort erstmals aufgekommen seien. Der Soldat habe
wöchentlich bei seinen Vorgesetzten Bericht erstattet. Das australische Verteidigungsministerium hatte bisher behauptet,
dass man erst im April mit den ersten Medienberichten von den
Folterungen erfahren habe. Sollte sich der Bericht der Zeitung als
zutreffend erweisen, würde das den Druck auf die Regierung von
Ministerpräsident John Howard wenige Monate vor der Wahl weiter
verstärken. Die Umfragewerte der Regierung waren wegen des
anhaltenden militärischen Engagements im Irak mit rund 850 Soldaten
in den vergangenen Wochen ohnehin zurückgegangen. (APA/AP)