"Frühgeburt bedeutet in der modernen Geburtshilfe eines der größten und kostenintensivste Probleme. In den kleinen Gewichtsklassen, die wirklich Probleme bedeuten (kleiner als 1.900 Gramm), sind die Zahlen im Steigen. Unentdeckte Infektionen im Scheidenbereich können aufsteigen und die Frühgeburt auslösen", erklärte Kiss.
Studie
Im Rahmen der Mutter-Kind-Untersuchungen könnte mit einer Abstrichuntersuchung in der 16. oder 17. Schwangerschaftswoche und einer allfälligen Antibiotika-Therapie das Risiko ausgeschaltet werden.
Genau das hat eine groß angelegte Studie von Kiss und 25 Wiener Gynäkologen auch bewiesen. 4.100 Schwangere wurden aufgenommen. Bei der Hälfte von ihnen wurde eine solche Untersuchung durchgeführt, bei der anderen Hälfte nicht.
Ergebnisse in Zahlen
Der Experte: "Es zeigte sich, dass rund 20 Prozent der Frauen ohne Beschwerden asymptomatische Infektionen aufwiesen. Durch die nachfolgende Therapie (Antibiotika vaginal oder in Tablettenform, Anm.) konnten wir in allen Geburtsgewichtsklassen die Häufigkeit von Frühgeburten um 50 Prozent reduzieren."
So kamen in der nicht getesteten Gruppe 74 Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 2.500 Gramm zur Welt, in der Testgruppe hingegen nur 35. Während 26 Babys von nicht getesteten Müttern gar mit einem Geburtsgewicht von nur 1.900 Gramm auf die Welt kamen, waren es in der anderen Gruppe (Test und allfällige Behandlung) elf.
Einsparungen