Oracle wird noch heuer den kompletten Umstieg auf Linux vollzogen haben - 9000 Programmierer sollen sich ab Ende 2004 dann voll auf das Open-Source-Betriebssystem konzentrieren. In einer entsprechenden Pressemitteilung heißt es dazu: "Mit mehr als 9000 Entwicklern, die Oracle Produkte auf dem Linux-Betriebssystem entwerfen, wird Oracle schon bald die weltweit größte Linux-basierende Entwicklungsumgebung aufweisen".

Datenbank-Programmierer

Bereits im Oktober wurden 5000 Programmierer von Oracle Applikations-Software-Abteilung auf Linux umgeschult und trainiert. Nun beginnt der Wechsel für die Programmierer der Datenbanken-Produkte, so Wim Coekaerts, Director of Linux Engineering bei Oracle, in einem Interview. "Mit Jahresende wird Linux unsere Haupt-Entwicklungsplattform sein. Linux-Systeme sind schneller und billiger. Im letzten Jahr hat die Akzeptanz für Linux stark zugenommen", so Coekaert weiter. "Unternehmen setzen Linux mittlerweile überall ein: Bei der Produktentwicklung, beim Betrieb von geschäftskritischen Systemen und auch auf dem Desktop. Indem wir alle unsere Produkte auf Linux erstellen, konnten wir bereits unsere Entwicklungskosten senken, die Produktivität steigern und erhielten einen besseren Einblick in die Erfahrungen, die unsere Kunden mit Oracle Produkten auf Linux machen. So können wir besser reagieren und die Bedürfnisse unserer Kunden besser abschätzen."

Langsame Wechsel

Oracles Bestrebungen in Richtung Linux haben sich mit den Kundenwünschen in diese Richtung mitentwickelt. Im Jahr 2002 führte IBM den Markt mit Datenbank-Software unter Linux an - vor Oracle. In 2003 konnte Oracle den ersten Platz erobern. Auch Oracle selbst wird nun seine Systeme umstellen, von Sun-Rechnern geht es zu Linux - von Red Hat und Novell. Oracle ist nicht gerade als wechselfreudiges Unternehmen bekannt, die letzte Umstellung erfolgte in den frühen 90ern als von Digital Equipments VMS zu Sun Solaris gewechselt wurde.

Trend

Oracle ist mit seinen Open-Source-Bestrebungen allerdings nicht alleine. Auch Dell will seine internen Server auf Linux umrüsten. Auch Computer Associates International kündigte kürzlich an, dass seine Ingres Datenbank Open-Source werden soll.(red)