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Umberto Agnelli, der Präsident des italienischen Automobilkonzerns Fiat, ist tot.

Foto: REUTERS/Marco Merlini
Mailand - Der Präsident des italienischen Automobilkonzerns Fiat, Umberto Agnelli, ist tot. Agnelli sei am Dienstagabend in seinem Haus in der Nähe von Turin gestorben, meldete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Er sei einem Krebsleiden erlegen.

Agnelli litt seit Monaten an einem Lymphknotentumor. Anfang Mai hatte das Unternehmen bestätigt, dass der Großunternehmer wegen eines Tumors behandelt wurde. Seine Schwester Susanna hatte erst gestern, Donnerstag, gegenüber Journalisten mitgeteilt, dass es Umberto Agnelli trotz intensiver Behandlung nicht gut gehe.

Schwere Krankheiten

Der krebskranke Fiat-Präsident hatte vor zwei Wochen in Turin nicht an der Hauptversammlung des Konzerns teilgenommen, bei der die Quartalsergebnisse der Gruppe vorgestellt wurden. Agnelli hatte per Videokonferenz in seiner Turiner Wohnung die Versammlung verfolgt, die vom Geschäftsführer der Gruppe, Giuseppe Morchio, geleitet wurde.

Schwere Krankheiten belasten in den letzten Jahren die Familie Agnelli stark. Agnellis älterer Bruder, Firmenpatriarch Giovanni Agnelli, war im Jänner 2003 an Krebs gestorben. Umberto Agnellis Sohn, Giovannino Agnelli, war im Dezember 1997 ebenfalls einem Tumor erlegen. Umberto Agnelli, der nach dem Tod seines Bruders das Ruder des Familienkonzerns übernommen hat, hatte intensiv an der Rettung der Autogruppe gearbeitet, die in den vergangenen Monaten die gravierendste Krise in ihrer hundertjährigen Geschichte erlebt hat. Er hatte im vergangenen November dem Wiener Top Manager Herbert Demel den Posten des Geschäftsführers der Autosparte anvertraut.

Die Fiat-Autogruppe will in den kommenden Monaten ihre Führungsspitze mit dem Einstieg neuer externer Manager stärken, hieß es kürzlich in einem Bericht des Konzerns. Nach dem Tod des Fiat-Präsidenten wird der Lieblingsenkel des verstorbenen Industriekapitäns, der 27-jährige John Elkann, eine stärkere Rolle im Konzern spielen. Elkann sitzt seit 1997 im Fiat-Aufsichtsrat. Ihm steht nun die schwierige Aufgabe bevor, Fiat neue Hoffnung für die Zukunft zu geben. (APA/ANSA/Reuters)