Unter den Gästen der NATO-Tagung befindet sich auch der Generalsekretär der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Mohammed ElBaradei. Die slowakische Polizei traf weitreichende Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Delegierten, das Zentrum der Stadt ist praktisch gesperrt. 1.000 Polizisten sind im Einsatz, 3.000 weitere stehen auf Abruf bereit. Über der Stadt patrouilliert ein Hubschrauber, zwei weitere sind einsatzbereit.
Sprengstofffund sorgt für Aufregung
Geschlossen wurden auch nahe am Tagungsgebiet liegende Schulen, unter ihnen auch die Gebäude der Comenius Universität. Für Aufregung sorgte am gestrigen Donnerstag ein Sprengstofffund in der gesperrten Zone. In zwei unter einem Mülleimer platzierten Taschen wurden eineinhalb Kilo Sprengstoff entdeckt, die jeweils aus der Ex-Tschechoslowakei und Ex-Jugoslawien stammten. Der Sprengstoff war lose mit Zündern verbunden, die jedoch offenbar nicht funktionierten. Auch der Flughafen von Bratislava wurde nach einer Bombendrohung am Abend für kurze Zeit gesperrt.
Zahlreiche Anrainer des Tagungsortes fürchten, dass Globalisierungsgegner die Innenstadt in ein "Kriegsgebiet" verwandeln könnten, ähnlich wie während des NATO-Gipfels im November 2002 in Prag, als die Slowakei mit sechs anderen Staaten Mittel- und Osteuropas zur Mitgliedschaft im Militärbündnis eingeladen worden war.
Tatsächlich wird für Samstagnachmittag eine Demonstration von Globalisierungsgegnern erwartet. Innenministeriums-Sprecher Boris Azaltovic sagte, die Polizei sei bereit die öffentliche Ordnung zu garantieren. Laut Schätzungen der Polizei könnten ungefähr 10.000 Menschen an der Demonstration teilnehmen. Die Schätzungen der Medien sind bescheidener.