Begründung: "Komplizenschaft der EU mit den Verbrechen und Aggressionen der USA gegen Kuba"
Redaktion
,
Havanna/Guadalajara - Der kubanische Staats- und
Parteichef Fidel Castro hat seine Teilnahme am
EU-Lateinamerika-Gipfel im mexikanischen Guadalajara am Freitag
abgesagt. In einer "Botschaft an das mexikanische" Volk verwies Castro zur Begründung
seiner Absage unter anderem auf die "Komplizenschaft der EU mit den
Verbrechen und Aggressionen der USA gegen Kuba".
"Rein zeremonielle Veranstaltung"
Von der Konferenz sei keine wirkliche inhaltliche Debatte über die
grundlegenden Themen des lateinamerikanischen Kontinents und der Welt
zu erwarten. Es handle sich um eine "rein zeremonielle"
Veranstaltung, in deren Verlauf sich die EU zu nichts verpflichten
werde.
Der kubanische Außenminister Felipe Perez Roque sagte kurz nach
seiner Ankunft in Guadalajara, eine strategische Allianz zwischen der
EU und Lateinamerika sei "praktisch unmöglich", weil beide
"unterschiedliche und sogar entgegengesetzte Interessen" hätten. Die
EU sei Nutznießerin der "gegenwärtigen, ungerechten Weltordnung",
während Lateinamerika ihr Opfer sei.
Lateinamerika, dessen Bevölkerung zur Hälfte in Armut lebe, sei im
Ausland mit 700 Milliarden Dollar (576 Milliarden Euro) verschuldet,
während die EU Gläubiger sei. Im laufenden Jahr investiere die EU nur
noch 13 Milliarden Dollar in Lateinamerika gegenüber 47 Milliarden
Dollar 1999, weil es "nur noch wenig zu privatisieren" gebe, sagte
er. (APA)
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