Berlin - Wie vor einer Woche der GAK in Österreich so könnte auch Werder Bremen das erste Double seiner Vereinsgeschichte (105 Jahre) feiern. Der frisch gebackene Bundesliga-Titelträger trifft am Samstag in Berlin (20 Uhr/live ZDF) im 61. deutschen Fußball-Cup-Endspiel auf Zweitligist Alemannia Aachen. "Wir können etwas erreichen, was es bei Werder noch nie gegeben hat", posaunt Thomas Schaaf. Den "Doppelpack" haben bisher nur Bayern München (vier Mal/zuletzt 2003), der FC Schalke und der 1. FC Köln (je ein Mal) geschafft.

Doch der Meistermacher von der Weser warnt eindringlich vor dem Gegner. "Er hat im Pokal fabelhafte Leistungen gezeigt", sagt Schaaf mit einem Blick auf die Referenzen der Aachener. Die Alemannia hat heuer mit TSV 1860 München, Borussia M'gladbach und Cupholder Bayern (Viertelfinale) schon drei Oberhäusler aus dem Cup-Weg geräumt. Werder-Torhüter Reinke verspricht aber: "Wir können Geschichte schreiben, daher wird sich jeder voll reinhängen." Ähnliche Sprüche hat man auch nach den Meisterfeiern in Graz gehört ...

Während der Favorit den fünften Cup-Triumph nach 1961, 1991, 1994 und 1999 bzw. das Double im Visier hat und wie der Gegner ein Startgeld von 1,5 Mio. Euro schon sicher hat, könnte Alemannia im dritten Anlauf nach 1953 und 1965 erstmals den Pott, den 1938 Rapid und 1943 die Vienna nach Wien holten, gewinnen. "Wir sind Außenseiter, können nur überraschen und das Unmögliche schaffen", meint Aachen-Trainer Jörg Berger, deren Truppe das Saison-Ziel Aufstieg in die Bundesliga als undankbarer Zweitliga-Vierter verfehlt hat. Das könne auch ein Cup-Sieg nicht wettmachen, sagt Berger.

"Ich hoffe, wir können Berlin mit erhobenen Köpfen verlassen", so der niederländische Stürmer in schwarzgelben Diensten, Erik Meijer. Für die Aachener schließt sich am Samstag der Cup-Kreis. 1965 waren die Westdeutschen der erste unterklassige Verein im Pokal-Endspiel, gegen Werder versuchen sie nun als zwölfter "Underdog" seit Bundesliga-Gründung vor 41 Jahren, den großen Coup zu landen. Diesen haben als "Kleine" bisher nur die damaligen Aufsteiger der Offenbacher Kickers 1970 und 22 Jahre später Hannover 96 realisiert. (APA/dpa)