Das ZDF will mit einer neuen Reality-Show einen Zeitsprung zurück in dieses Jahrzehnt machen. Unter dem Arbeitstitel "Harte Schule" sollen Schüler sich den Lehrmethoden von damals stellen, als Lehrer noch autoritär für Zucht und Ordnung sorgten. ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut schaute sich das Thema seiner neuen Show beim englischen Channel4 ab.
Altmodische Schule
Unter dem Originaltitel "That'll teach 'em" wurden dort 16-jährige Schüler in die erfundene Kings School geschickt. Angelehnt an Umgebung und Lehrmethoden der 50er Jahre lernten die Schüler ein Monat Geschichte, Mathe und Englisch und lebten auf dem originalgetreuen Schulgelände. Anschließend befragte der Channel4 die Schüler über ihre Erfahrungen mit dem ungewohnten Unterricht. Hauptkritikpunkte an den altertümlichen Lehrmethoden: Zu streng, zu unflexibel, zu viel Drill.
Strenges England
Dabei wurde in der englischen Serie auf die schlimmsten Disziplinarmaßnahmen sowieso verzichtet. Tatsächlich waren in den 50er Jahren Schläge mit Rohrstock oder Lineal an der Tagesordnung. Erst 1986 wurde die Prügelstrafe in England per Gesetz in öffentlichen Schulen verboten. Dennoch glauben überraschende 68 Prozent der Besucher der Channel4-Homepage, dass die Schulen in den 50er Jahren besser waren als heute. Großbritannien denkt generell kritisch über fortschrittliche Unterrichtsmethoden. Viele Briten demonstrierten, als 1998 auch in Privatschulen die Prügelstrafe abgeschafft wurde. Auf der Homepage finden sich viele Aussagen wie folgende: "Die Schulen damals waren großartig. Wir haben noch richtige Disziplin gelernt."
Prügelstrafe im Fernsehen?