"Unbeeindruckt von den rasch wechselnden Strömungen der Zeit" unternehme es Aigner, "Literatur wieder einzusetzen als wichtiges Medium, die Natur zu erfassen, das Leben zu erfassen, das Sehen zu erlernen", so die Jurybegründung weiter. Aigner, geboren am 18. November 1954 in Wels, studierte in Salzburg, wo er auch für den ORF arbeitete und Redakteur beim "Salzburger Tagblatt" war. Seit 1985 ist Aigner freier Schriftsteller. World Literary Today zählt ihn nach Angaben der DVA zu den "wichtigsten zeitgenössischen Dichtern". Zuletzt erschienen seine Notate "Logik der Wolken", weitere Veröffentlichungen sind u. a. "Engel der Dichtung"(2000) und "Vom Schwimmen im Glück" (2001). Aigner hat auch u. a. die Lyrik Guiseppe Ungarettis übersetzt.
Literatur
Anton Wildgans-Preis geht an Christoph Wilhelm Aigner
10.000 Euro-Auszeichnung für einen Autor, der "hartnäckig ganz eigene Wege" geht
Wien - Der in Italien lebende und derzeit als Stadtschreiber
Dresdens tätige österreichische Autor Christoph Wilhelm Aigner erhält
den mit 10.000 Euro dotierten Anton Wildgangs-Preis 2003 der
österreichischen Industrie. Der Preis wird am 15. Juni im Haus der
Industrie in Wien überreicht, teilte die Deutsche Verlags-Anstalt
(DVA) mit. Aigner gehe in seinen kunstvoll komprimierten Gedichten
und Erzählungen, in seinen Übersetzungen und in seinen Schriften zur
Literatur "hartnäckig ganz eigene Wege", hieß es in der Begründung
der Jury.
Der Wildgans-Preis wird seit 1962 von einer unabhängigen Jury
vergeben. Zu den Preisträgern zählen namhafte Autoren wie Thomas
Bernhard, Ingeborg Bachmann, Ernst Jandl und Christoph Ransmayr. Im
Vorjahr wurde Ferdinand Schmatz mit dem Preis ausgezeichnet.(APA)