Christa Prets hat als EU-Abgeordnete am Entwurf für die Richtlinie zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern beim Zugang zu und bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen federführend mitgearbeitet. Das Europaparlament hat sich am 30. März auch mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dass Männer und Frauen in Zukunft die gleichen Versicherungsprämien zahlen.
Prämienverteuerung befürchtet
Das Argument der Versicherungswirtschaft, dass es mit einer Gleichstellung automatisch zu einer Prämienverteuerung kommen muss, lässt Prets nicht gelten. "Es geht um eine Umverteilung zwischen Mann und Frau", sagte sie. "Ich denke, dass eine Versicherung, die ein geschicktes Angebot an die Frauen macht, auch ein gutes Geschäft machen kann."
50 Prozent höhere Premien bei Privatkassen
Für die Familienpolitik der Bundesregierung sei es keine Auszeichnung, wenn Frauen bei privaten Krankenversicherungen bis zu 50 Prozent höhere Beiträge zahlen, um das "Risiko" einer Schwangerschaft abzudecken, meinte Prets. Eine Frau sei nicht allein Verursacherin einer Schwangerschaft, daher müsse die Solidarität der Männer eingefordert werden. Einerseits beklage man niedrigen Geburtenraten, andererseits würden Frauen fürs Kinderkriegen finanziell bestraft.
Schweigen der Frauenministerin