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Stuttgart - Die meisten Kondome sind mit Krebs erregenden Nitrosaminen belastet. Das ergab eine Studie des Chemischen und Veterinär-Untersuchungsamtes Stuttgart, wie die ZDF-Nachrichtensendung "heute" am Freitag berichtete. Die Wissenschafter hatten in 29 von 32 untersuchten Präservativen erhebliche Mengen so genannter N-Nitrosamine festgestellt, die nach Angaben von Institutsdirektor Werner Altkofer zu den am stärksten Krebs erregenden Stoffen überhaupt gehören.

Bei einem Kondom mit Schokoladengeschmack wurden dem Bericht zufolge N-Nitrosamine in einer Konzentration gefunden, die um den Faktor 60 über den beispielsweise für Babyschnuller zugelassenen Werten liege.

Dem Institutsleiter zufolge werden Nitrosamine leicht aus dem Gummimaterial herausgelöst. Bei seltenem Gebrauch von Kondomen sei sicherlich das individuelle Risiko geringer. "Wenn man aber mehrmals täglich Kondome verwendet, gehen natürlich viel mehr von diesen Krebs erregenden Stoffen auf den Körper über", erläuterte der Forscher. Nach älteren anderen Studien setzen sich nicht sehr viele Deutsche diesem Gefahrenpotenzial aus.

Da Kondome derzeit das einzig sichere Mittel zur Verhütung von Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten seien, müsse gewährleistet sein, dass ihre Anwendung unbedenklich sei. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 29. - 31. 5. 2004)