Kairo - Ägypten hat sich auf Bitten des israelischen Regierungschefs Ariel Sharon bereit erklärt, der Palästinenserbehörde im Falle eines israelischen Abzugs aus dem Gazastreifen in Sicherheitsfragen zu helfen. Wie die ägyptische Nachrichtenagentur Mena am Samstag berichtete, kündigte Präsident Hosni Mubarak in einem Schreiben an Sharon die sofortige Entsendung von Experten an. Laut Mena hatte Sharon Ägypten im Zusammenhang mit seinem geänderten Rückzugsplan aus dem Gazastreifen um Unterstützung gebeten.

So solle Ägypten dabei helfen, Vertrauen zwischen Israelis und Palästinensern zu schaffen und "Gewalt und Terrorismus" zu stoppen. Dazu gehöre Hilfe bei der Ausbildung von palästinensischen Sicherheitskräften und eine Verstärkung der Zusammenarbeit, um die Sicherheit der Grenze zwischen Israel und Ägypten zu garantieren.

Unterstützung

Mubarak sagte Sharon daraufhin laut Mena seine Unterstützung beim Abzug aus dem Gazastreifen und dem Westjordanland zu, wenn er im Rahmen des internationalen Friedensplans stattfinde und die Schaffung eines Palästinenserstaates zum Ziel habe.

Mit seiner Zusage erklärt sich Ägypten, das den Gazastreifen vor der israelischen Besetzung 1967 verwaltet hatte, erstmals zu einer direkten Beteiligung am Friedensprozess in den Palästinensergebieten bereit. Zuvor hatte Kairo nur zugesagt, bei der Ausbildung palästinensischer Polizisten zu helfen, die nach einem israelischen Rückzug für die Sicherheit verantwortlich sein sollen. (APA)