Es ist eine typische Situation im Krankenhausalltag: Ein Patient sollte zu einer bestimmten Zeit von einer Abteilung in eine andere gebracht werden, aber der Abholdienst kommt und kommt nicht. Der Patient wird ziemlich nervös, die Schwester ebenfalls, da sie keine Ahnung hat, ob der Auftrag vergessen wurde oder der Transporteur einfach spät dran ist. Von einer effizienten Transportlogistik ist man in vielen Fällen zurzeit noch weit entfernt.

Mit dem "Intramuralen Patiententransport Leitsystem iTLS" - einer Softwarelösung der Firma Daco und des Kompetenzzentrums HITT - sollen teure und nervtötende Wartezeiten sowie die zahlreichen Leerwege der Transporteure bald der Vergangenheit angehören. Das System erfasst nicht nur sämtliche Transportaufträge und sortiert sie nach Priorität und Uhrzeit, sondern ordnet sie auch dem jeweils geeignetsten Transporteur zu.

Haustelefonnetz eingebunden

Natürlich weiß iTLS auch, welcher Transporteur sich gerade wo befindet. Möglich wird das durch die Einbindung des Haustelefonnetzes in das Leitsystem. So können die Transporteure ihre Aufträge per Knopfdruck über Mobiltelefon bestätigen, das System laufend über ihren aktuellen Standort informieren und melden, ob sie schon wieder einsatzbereit sind. Auch für die nächsten Tage oder Wochen geplante und regelmäßig wiederkehrende Transportaufträge können in das System einfach eingegeben werden.

iTLS ist für die Auftragserfassung und für die Auftragsdisposition in einer zentralen Leitstelle einsetzbar. Auf diese Weise kann man sich anbahnende Engpässe relativ früh erkennen und natürlich auch rechtzeitig darauf reagieren.

Geringer Aufwand

Der Aufwand für das Klinikpersonal ist gering: Um einen Transportauftrag einzugeben, braucht die Schwester nur den Strichcode des jeweiligen Patienten einzuscannen. Der Disponent bekommt alle für ihn relevanten Informationen vom System und kann sich auf die Lösung von Grenzfällen konzentrieren.

Die Logistiksoftware könnte freilich nicht nur für Kliniken interessant sein, sondern für alle Betriebe, die Kundenaufträge erfassen und terminisieren müssen - von der Fertigbetonfirma bis zum Montagetrupp. (grido/DER STANDARD, Printausgabe, 1.6.2004)