Zagreb - Der Beginn des Kriegsverbrecherprozesses gegen
25 ehemalige serbische Paramilitärs in Kroatien ist am Dienstag
erneut verschoben worden. Die Staatsanwaltschaft habe um mehr Zeit
für die Vorbereitung der Anklage gebeten, berichtete die
Nachrichtenagentur HINA am Dienstag. Das Gericht legte zunächst
keinen neuen Termin für die Eröffnung des Verfahrens fest.
Am Vortag war der geplante Verfahrensauftakt zunächst um einen Tag
verschoben worden, weil einer der Angeklagten nicht vor dem Gericht
in Vukovar erschienen war. Die serbischen Angeklagten müssen sich
wegen mutmaßlicher Gräueltaten in den Jahren 1991 und 1992 vor
Gericht verantworten.
Die Staatsanwaltschaft wirft den ehemaligen Milizen vor, während
der serbischen Besetzung des kroatischen Dorfs Miklusevci bei Vukovar
nicht-serbische Zivilisten terrorisiert, gefoltert und getötet zu
haben. Dies sei "Teil einer Strategie der ethnischen Säuberung"
gewesen.
Gegen 15 der Angeklagten sollte in Abwesenheit verhandelt werden,
die anderen sind gegen Kaution auf freiem Fuß. Ursprünglich war
Anklage gegen 35 Verdächtige erhoben worden. Zehn von ihnen starben
jedoch inzwischen. Die Region um Vukovar an der Grenze zu Serbien war
das am stärksten umkämpfte Gebiet während des Kroatien-Krieges von
1991 bis 1995. (APA)