Wien - Die ÖVP sieht sich durch das Gutachten des Ernährungswissenschafters Werner Pfannhauser hinsichtlich des Verpflegungsgeldes von Zivildienern bestätigt. Menschenrechtssprecher Matthias Ellmauer verweist auf jene Passage in dem Gutachten, wonach bei leichter Tätigkeit bereits ein Betrag von 4,88 Euro pro Tag und Zivildienstleistendem ausreichen würde. Das Innenministerium bezahle derzeit 5,81 Euro. "Dieser Betrag wird durch die Studie also voll bestätigt", meinte Ellmauer am Dienstag in einer Aussendung.

SP-Integrationssprecher Kai Jan Krainer forderte hingegen eine Anhebung des Verpflegungsgeldes auf zwölf Euro. Für ihn zeigt das Gutachten, dass von einer "angemessenen Verpflegung" keine Rede sein könne. Er forderte eine Stellungnahme von Innenminister Ernst Strasser (V). Dieser wisse spätestens seit der Veröffentlichung der Studie, "dass Zivildienstleistende aus Ersparnissen, Krediten, Nebenjobs und durch Unterstützung von Verwandten ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Dieser Zustand ist nicht verfassungskonform", so Krainer abschließend.

Auch Grüne fordern Anhebung des Verpflegungsgeldes

Die Grünen sehen sich durch das Gutachten des Ernährungswissenschafters Werner Pfannhauser in ihrer langjährigen Kritik zur Verpflegungs-Situation von Zivildienern bestätigt: "Wir sind froh, dass es endlich eine Studie gibt, die belegt, dass die knapp sechs Euro pro Tag bei weitem zu wenig sind", meinte Zivildienstsprecherin Theresia Haidlmayr am Dienstag in einer Aussendung.

Sie forderte die Erhöhung des Verpflegungsgeldes auf 12,60 Euro pro Tag. Es sei eine "Schande, dass Zivildiener mit leerem Magen arbeiten müssen", so Haidlmayr. "Wenn die Regierung nicht schleunigst etwas dagegen unternimmt, wären die Zivildiener gezwungen, Maßnahmen zu setzten, um ein Einlenken des Innenministerium zu erzwingen", meinte sie. (APA)