Akzeptiert
Die Niederlande haben das auch bereits im Vorfeld des Ecofin akzeptiert. Ganz im Gegensatz zu Italien, das sich heftig gegen die Einleitung eines Defizitverfahrens wehrte und bis zum Ecofin-Treffen im Juli eine Schonfrist bekommen hat, durch die Vorlage eines Sparprogramms den drohenden "blauen Brief" der Defizitwarnung abzuwenden. Ebenfalls im Juli wird über die negative Budgetsituation Griechenlands gesprochen, Deutschland und Frankreich stehen schon seit drei Jahren am Brüsseler Defizit-Pranger. Nun kommen auch die Niederlande dazu.
Problem Referendum
Während die Einleitung des Defizitverfahrens gegen die Niederlande ohne gröbere Diskussionen über die Bühne geht, wird bei einem anderen Thema bis zur allerletzten Minute verhandelt: bei der Zinsertragssteuer. Eigentlich wollten die EU-Finanzminister heute, Mittwoch, eine EU- Richtlinie beschließen, wonach die Mitgliedsstaaten ab Jänner 2005 Informationen über Zinserträge austauschen. Voraussetzung für diese Zinsensteuer-Harmonisierung ist aber, dass Drittstaaten wie die Schweiz und Kleinstaaten wie Andorra, Monaco und Liechtenstein "gleichwertige" Systeme einführen.
"Technische Probleme
Mit den Kleinstaaten gibt es zwar noch "technische Probleme", die aber bis Mittwoch (?)geklärt werden könnten. Wesentlich gravierender ist, dass die Schweiz nicht garantieren kann, das Abkommen planmäßig am 1. Jänner in Kraft zu setzen. Zu dieser möglichen leichten Verspätung kommt noch der Unsicherheitsfaktor einer Volksabstimmung: Dieses Referendum ist zwar nicht vorgeschrieben, kann aber eingeleitet werden – nun wird EU-intern darüber debattiert, was bei einem Nein der Schweizer passiert.