Parkverbot für Studenten

Parkverbot für Studenten

Ist man durch, wie in meinem Falle, berufsbedingtes pendeln unbedingt auf sein Kfz angewiesen und wohnt nicht in verkehrsgünstiger Innenstadtnähe mit Dauerparkberechtigung, so gestaltet sich der Weg zur nachmittäglichen Vorlesung meist sehr schwierig. Beginnend mit permanenten Dauerbaustellen auf den wichtigsten Einfallstraßen, egal aus welcher Richtung kommend staut man sich durch eine völlig überlastete Vorstadt stadteinwärts. Dort angekommen beginnt aber erst das wahre Martyrium – die Suche nach einem Parkplatz. In direkter Uni-Nähe existieren zwar zwei gebührenpflichtige Parkplätze. Diese sind jedoch – erstaunlicher Weise – mit den teuersten Parktarifen Salzburgs gut für permanent gestresste, da gestaute, Studenten gerüstet. Meinerseits konnte noch kein Bemühen der Stadtregierung oder der Universitätsleitung zu einer Parkgebührenreduktion festgestellt werden, möglicher weise kann man das mit diesem Artikel aber anregen. Hat man sich dann aufgrund latenten Geldmangels für anderwärtiges Parken entschieden, so steht man ca. 15 Gehminuten entfernt in einer, natürlich ebenfalls gebührenpflichtigen Kurzparkzone (Nonntal), in der permanent Parkhilfssheriffs auf Parkzeitübertretungen lauern und bei heranstürmenden Studenten mit einem Grinsen im Gesicht aufs Knöpfchen des Knollenautomaten drücken. Sofern man überhaupt einen Parkplatz ergattern kann unterstützt das zwar die Kondition der Parker, wirkt sich bei über dreistündigen Vorlesungen meist sehr negativ auf die Anwesenheit aus, á la „wer später kommt darf früher gehen, aber die Anwesenheitsliste nie sehen“. Einzig der Volksgarten bietet sich hier in Geldnot befindlichen Studiosi noch zuflucht. Hier gibt es geschätzte 40 gratis Stellplätze, die jedoch meist von den in der Gegend des Äußeren Steins Berufstätigen schon verparkt sind. Was also tun? Park & Ride und Busfahren – dauert noch länger und man möchte ja nach der Uni auch irgendwann wieder einmal nach Hause. Umsteigen aufs Fahrrad – sehr löblich, aber wer will schon neben einem transpirierenden Kollegen sitzen. Ich persönlich nehme das in Kauf, aber durch meine am Stadtrand gelegene Wohnung habe ich eine Möglichkeit mein Fahrrad bis zur Benutzung geschützt zu parken, wer wirklich außerhalb wohnt, sieht alt aus, sowohl von der Anfahrsstrecke als auch in Anbetracht seines zu erwartenden Körpergeruchs. Bleibt einzig der Griff zum Motorroller, welcher aber aus Kostengründen oftmals auf der Strecke bleibt. Diese Szenarien wurden jetzt nur für das Sommersemester geschildert, es wurde auch nicht auf Besonderheiten wie die Festspiele und den Salzburger Schnürlregen eingegangen. Sich diese auszumalen bleibt dem geschätzten Leser selbst überlassen, mein Appell an Rektorat und Stadtregierung ist in jedem Falle eindeutig: Freie Benutzung der Mönchsberg-Garagen für pendelnde, berufstätige Studenten (finanziert entweder aus den Studiengebühren, deren Nutzung der Uni ja nun selbst überlassen ist oder durch Weisung der Landesregierung). Der Studentenmittwoch war ein Schritt in die richtige Richtung, vielleicht geht es so weiter. BHP