Genf - Über ein Drittel der arbeitssuchenden Bevölkerung in den besetzten palästinensischen Gebieten findet keinen Job. Fast 90 Prozent davon sind Männer, die zum großen Teil die Hoffnung aufgegeben haben, jemals einen Arbeitsplatz zu finden. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die am Dienstagabend am Rande der Jahrestagung in Genf veröffentlicht wurde.

"Die Armut hat die palästinensischen Gemeinden im Griff, die nur durch eine groß angelegte internationale Unterstützung gemildert wird", erklärte ILO-Generaldirektor Juan Somavia dazu. Die israelische Besatzungspolitik mache es den Menschen unmöglich, ein geregeltes Leben zu führen.

Rund 290.000 Menschen haben keinen Job

Im letzten Quartel 2003 betrug die Arbeitslosigkeit im Westjordanland 20,7 und im Gaza-Streifen 31,9 Prozent. Rund 290.000 Menschen haben keinen Job. Allgemein liegt die Arbeitslosenrate bei 35,3 Prozent, und sie wäre noch höher, wenn sich die Frauen, die ans Haus gebunden sind, ebenfalls um Arbeit bemühten.

Eine Arbeitserlaubnis in Israel bedeute für die meisten noch nicht, dass sie auch Arbeit finden oder sie ihren Arbeitsplatz erreichen können. Die Wirtschaft in Israel gewinnt unterdessen an Fahrt. Das Bruttoinlandsprodukt kletterte nach ILO-Angaben im vergangenen Jahr um 1,2 Prozent. (APA/dpa)