Warschau - Eine in Warschau geplante Demonstration für die Gleichstellung von Lesben und Schwulen sorgt in Polen für einen immer heftigeren Streit. Nachdem der Warschauer Bürgermeister eine Genehmigung der "Gleichheits-Parade" am 11. Juni abgelehnt hat, wollen sich die VeranstalterInnen nun an die Regionalbehörden wenden. "Die Parade findet so oder so statt", kündigte Szymon Niemiec vom Verband der Schwulen und Lesben an. Auch die Parlamentsfraktion der SozialdemokratInnen stellte sich hinter die Forderung des Verbandes, in der polnischen Hauptstadt demonstrieren zu dürfen.

Der konservative Warschauer Bürgermeister Lech Kaczynski hatte die Ablehnung mit der Befürchtung begründet, es werde "Pornografie verbreitet", und die "religiösen Gefühle" anderer Menschen könnten verletzt werden. Rechtsnationale Gruppen wie die "Allpolnische Jugend" hatten Gegendemonstrationen angekündigt.

Vor wenigen Wochen war es bei einer Demonstration für mehr Toleranz im Rahmen eines lesbischwulen Kulturfestivals im südpolnischen Krakau (Krakow) zu Auseinandersetzungen zwischen Hooligans und DemonstrantInnen gekommen. (APA/dpa)