Jonathan Schwartz, Präsident und Chief Operating Officer von Sun, bei der derzeit stattfindenden Sun Network Conference in Shanghai.

Im Rahmen der Sun Network Conference in Shanghai gabb Jonathan Schwartz, Präsident und Chief Operating Officer von Sun Microsystems , neue Pläne rund um das Server-Betriebssystem Solaris bekannt. Sun will demnach sein proprietäres Betriebssystem zu Open-Source machen.

Kein Zeitplan

Allerdings nannte Schwartz keine näheren Details und auch noch keinen Zeitplan für den Wechsel. "Ich will nicht sagen wann es passiert. Aber wir werden Solaris zu Open-Source machen". Diese Ankündigung ist ein weiterer Hinweis für die Strategien von Sun um mit der steigenden Popularität von Open-Source-Software - wie etwa Linux - den Dauerkonkurrenten Microsoft preislich zu schlagen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Planänderung

Auf der anderen Seite veröffentlichte Sun in dieser Woche die zweite Edition seines Java Desktop Systems, seiner Linux-Version für Desktop-Rechner, die sich einige Features von Microsofts Windows abgeschaut hat. Noch zu Beginn des Jahres war man bei Sun in Bezug auf Solaris und Open-Source übrigens ganz anderer Meinung. Im Februar erklärte Jonathan Schwartz vor Journalisten, dass Solaris auch weiterhin proprietäre Software bleiben würde. Bislang wird Solaris nur wenig genutzt - außer auf Suns UltraSparc Chips, aber das Unternehmen rechnet damit, dass Solaris und seine Entwickler-Tools in Zukunft von steigendem Interesse sein werden, vor allem für die Software-Entwickler für x86 Server.

Neues zu Java

In Shanghai äußerte sich Schwartz auch zu Suns populärer Programmiersprache Java. "Schauen Sie, sie müssen nur darauf sehen was wir mit Java gemacht haben, um zu verstehen wie Sun den Wert von unternehmensübergreifendem Feedback der Community sieht. Java könnte nicht überleben, wenn es nur von Sun unterstützt werden würde. Es existiert wegen der hunderttausenden Partner. Wir müssen nun das Java-Modell hernehmen und auf Solaris übertragen. Ein Problem dass Schwartz bei der Öffnung von Solaris unbedingt vermeiden will, ist eine Aufsplitterung in unterschiedliche Distributionen - wie etwa bei Linux - da dies seiner Meinung nach nur zur Inkompatibilität von Applikationen führen würde.(red)