Seit drei Wochen wird bei Billa/Merkur kein "Neuburger"-Leberkäse mehr verkauft, weil die Handelskette eine Preiserhöhung verweigerte.

Foto: Neuburger
Linz - Seit drei Wochen wird bei Billa/Merkur kein "Neuburger"-Leberkäse mehr verkauft, weil die Handelskette eine Preiserhöhung verweigerte. Das berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) in ihrer Donnerstag-Ausgabe. Neuburger mit Sitz in Ulrichsberg (Bez. Rohrbach) im Mühlviertel in Oberösterreich muss Mitarbeiter abbauen.

Nachfrage ungebrochen

Der Mühlviertler Leberkäse Neuburger sorgt derzeit an der Wursttheke für Aufregung. "Ah ja, pardon, sag niemals Leberkäse zu ihm". Mit dieser Werbekampagne hat sich das Produkt aus Ulrichsberg einen Namen gemacht. Aber auch als fettarme Variante zum traditionellen Leberkäse. Die Nachfrage ist zwar ungebrochen, doch bei Österreichs größter Handelskette Rewe Austria mit mehr als 1.100 Filialen ist er aus den Wursttheken verschwunden. Laut OÖN habe Rewe Preiserhöhungen von drei bis sechs Prozent nicht schlucken wollen. Diese war als konzertierte Aktion der Fleischarbeiter gedacht, bei der die Kosten des Road Pricings und höhere Schlachtabfallkosten zumindest teilweise hätten weitergegeben werden sollen. Da Rewe Austria die Preisforderung nicht akzeptierte, habe das Mühlviertler Unternehmen die Lieferung per 10. Mai eingestellt. Wieviel nun weniger abgesetzt werden kann, wollte Gesellschafter Neuburger nicht beziffern. Es werde jedoch so viel weniger erzeugt, dass "vier bis fünf" der 65 Mitarbeiter abgebaut werden.

Spar akzeptiert Preiserhöhung

Die Handelskette Spar hingegen habe die Preiserhöhung akzeptiert, so die OÖN. Für Spar sei angenehmer Nebeneffekt, dass der Neuburger exklusiver als bisher verkauft werde. Etliche Lieferanten anderer Lebensmittelbereiche mit weniger Markenstrahlkraft hatten sich wegen der Gegnerschaft von Billa/Merkur gegenüber Spar für einen der beiden entscheiden müssen. Neuburger wolle nun "bereits gereifte" Projekte für die Produktion anderer Lebensmittel "beschleunigen", sagte er gegenüber den OÖN.

Bei Merkur sei der "Neuburger" wegen der hartnäckigen Nachfrage der Kunden seit Donnerstag wieder zu haben.(APA)