Die sechsköpfige Delegation der Deutsch-Koreanischen Parlamentariergruppe mit Mitgliedern aller Fraktionen will bis 12. Juni in Nord- und Südkorea neben Höflichkeitsbesuchen bei hohen politischen Würdenträgern Hilfsprojekte im Nordteil der Halbinsel besichtigen. Auch eine Dialogveranstaltung mit nordkoreanischen Institutionen ist geplant.
Ablehnung ohne Angabe von Gründen
Die übrigen Medienvertreter, denen die Abgeordneten die Mitreise angeboten hatten, haben Visa erhalten. Schon vor einigen Tagen hatten die nordkoreanischen Behörden Journalisten der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", die über die Eröffnung eines Lesesaals des Goethe-Instituts berichten wollten, nicht einreisen lassen. Gründe für die Ablehnung nannten die nordkoreanischen Behörden nicht. Vor zwei Jahren hatte ein Korrespondent der Associated Press mit der Bundestagsgruppe nach Nordkorea einreisen dürfen.
Regierungssprecher Bela Anda erklärte, die Bundesregierung und das Auswärtige Amt hätten sich im Vorfeld der Reise Koschyks "hochrangig und mit Nachdruck" für die Erteilung von Journalistenvisa eingesetzt. "Die Bundesregierung bedauert die nunmehr erfolgte Entscheidung, zwei Journalisten die Visa nicht auszustellen. Sie hat dies der nordkoreanischen Seite gegenüber zum Ausdruck gebracht."