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Reuters/Cortes
Parallel zur EU-Wahl gibt es zwischen 3. und 9. Juni 2004 die "Juniorwahl": Über 60.000 Jugendliche aus ganz Europa – erstmals auch aus Österreich – werden sich an dem größten vernetzten Schulprojekt Europas beteiligen. Das Endergebnis wird am 13. Juni 2004 um 18.00 Uhr veröffentlicht.

Berufsschulen wählen

In Österreich nehmen 1000 Wiener Schülerinnen und –schüler aus zwei Berufsschulen (Berufsschule für Großhandel und Berufsschule für Handel und Reisen, Hütteldorfer Straße 7-17, 1140 Wien) teil. Die Projektkosten, eine Teilnahmegebühr von € 3.000 pro Schule, übernimmt die "Bundeszentrale für politische Bildung" in Bonn, die auch für die Organisation dieser europaweiten Initiative ist.

Bei der Juniorwahl wird Demokratie nicht nur erlernt, sondern auch erlebbar gemacht. Seit Anfang Mai werden alle 15- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schüler der beiden beteiligten Berufsschulen gezielt auf die Juniorwahl vorbereitet. Rollenspiele, Informationen zu den einzelnen Parteien und Kandidaten, sowie ein handlungsorientierter Unterricht stehen im Vordergrund des Politischen Bildungsunterricht. Ziel der Juniorwahl ist es, einen Beitrag zur politischen Sozialisation von Jugendlichen zu leisten. Das Projekt möchte Schülerinnen und Schüler an Prozesse der demokratischen Willensbildung heranführen und sie auf die künftige Partizipation innerhalb des politischen Systems vorbereiten.

Demokratische Verantwortung

Es geht darum, die Beteiligung junger Menschen in der Demokratie auch über Wahlen hinaus zu steigern, indem durch die Juniorwahl bei der jungen Generation das Interesse am politischen Geschehen gefördert wird. Die Juniorwahl will die junge Generation zu demokratischer Verantwortung befähigen und ermutigen; das selbstverständliche Gefühl der Teilhabe an demokratischen und politischen Prozessen soll auf eine positive Weise erlebt und geübt werden.

Ohne Zweifel wurde und wird das Thema Wahlen ohnehin von vielen engagierten Lehrerinnen und Lehrern zum Anlass genommen, darüber aufzuklären, auch außerhalb der Rahmenpläne. Die Idee ist nicht neu. Neu ist der bundes- bzw- landesweite und schulübergreifende Charakter, ebenso wie ein umfangreiches didaktisches Angebot und professionelle Materialien für den Wahlakt. Neu ist, dass die Jugendlichen damit die Möglichkeit bekommen, ihre Meinung einer breiten Öffentlichkeit kundzutun.

Schüler an die Urne

Wie bei einer richtigen Wahl bekommen die Schülerinnen und Schüler eine Wahlbenachrichtigung und bilden an der Schule einen Wahlausschuss. In den Wahllokalen (Computerklassen) muss die Wahlbenachrichtigung dem Wahlvorstand vorgelegt werden. Danach geht es an die Urne: Bei der Juniorwahl steht in den Wahlzellen ein Computer. Wie beim Online-Banking müssen die Wählerinnen und Wähler mit dem so genannten "PIN und TAN"-Verfahren ihre Stimme abgeben. Nach erfolgter Wahl verfällt der TAN-Code, so dass eine erneute Stimmabgabe unmöglich ist. Stimmen können zwischen 3. und 9. Juni 2004 abgegeben werden.

Die Wahlergebnisse werden am Tag der Europawahl um 18:00 Uhr auf der Homepage www.juniorwahlen.de bekannt gegeben. (az)