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Schlechte Aussichten für Premier Blair: Seiner Labour-Party droht bei den EU-Wahlen eine Wahlniederlage.

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Protest von Blair-Gegnern anlässlich des Wahlkampfauftakts der Labour-Party.

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London - In Großbritannien wird die Wahl nicht etwa von Europa-Themen bestimmt, sondern von der Irak-Politik. Umfragen zufolge wollen die Wähler Premierminister Tony Blair bestrafen. Seine Labour-Partei könnte demnach sogar auf den dritten Platz zurückfallen - noch hinter die sonst immer weit abgeschlagenen Liberaldemokraten. Falls das passiert, droht Blair nach Einschätzung mancher Zeitungen eine Palastrevolution. Seine Partei könnte dann zu dem Schluss kommen, dass die voraussichtlich im nächsten Jahr stattfindende Parlamentswahl mit Blair nicht mehr zu gewinnen ist.

Die Irak-Politik wird von den Wählern als derartiges Fiasko betrachtet, dass sich für Labours wirtschaftliche und sozialpolitische Erfolge niemand mehr interessiert. Und während Blair von seinen EU-Partnern oft als der große Bremser in Europa kritisiert wird, muss er sich daheim im Wahlkampf als Landesverräter beschimpfen lassen, der die "tausendjährige britische Unabhängigkeit" gegen das "Joch Brüssels" aufgeben wolle.

Um wenigstens einen Teil der Kritik abzufangen, hat Blair seine Forderungen für eine Abschwächung der geplanten EU-Verfassung in den vergangenen Wochen noch einmal heraufgeschraubt. Manche Zeitungen vergleichen ihn schon mit Margaret Thatcher, die in ihrer Endphase auch immer EU-skeptischer wurde. (APA/dpa)