Kopenhagen - Zum ersten Mal in Dänemarks Geschichte mussten die WählerInnen aus Anlass der Europawahl ihre Stimme an einem Sonntag abgeben. Ansonsten ist der Dienstag für die Skandinavier der (fast) heilige Wahltag. Die größte Aufmerksamkeit der Medien galt der Frage, wie der politische Comeback-Versuch von Ex-Ministerpräsident Poul Nyrup Rasmussen (61) als Spitzenkandidat der Sozialdemokraten ausgeht.

Rasmussen musste vor zweieinhalb Jahren seinem rechtsorientierten Namensvetter Anders Fogh Rasmussen Platz machen und wurde in der eigenen Partei vom Vorsitz verdrängt. Seine Kandidatur hat die sonst im traditionell euroskeptischen Dänemark bei Europawahlkämpfen übliche Dominanz der Eurogegner mit ihren Themen zumindest eingedämmt.

Die bewerben sich mit der Junibewegung und der Volksbewegung gegen die EU sowie der rechtspopulistischen Volkspartei um Mandate im Straßburger Parlament. Neben Rasmussen mit Abstand populärster dänischer Kandidat ist mit Jens-Peter Bonde (57) von der Juni- Bewegung ein Ex-Kommunist, der nach 20 Jahren im Europaparlament als EU-Gegner für eine fünfte Amtszeit antritt. (APA/dpa)