Die Austrian Hydro Power habe als größer Wasserkraft-Stromerzeuger des Landes allein im Vorjahr 22,6 Mio. t an CO2-Emissionen erspart, obwohl es sich um das trockenste Jahr seit langem gehandelt habe, erinnerte Schröfelbauer. Wegen dieser maßgeblichen Beiträge für die Klimaschutz-Bilanz sollten erstens auch neue Wasserkraftwerke über der "ominösen" 10-MW-Grenze gefördert werden und zweitens Neuanlagen mit CO2-Zertifikaten ausgestattet werden, die dann frei gehandelt werden können. Was in Bulgarien möglich sei - dort errichtet der Verbund mit der VA Tech ein Wasserkraftwerk, wobei im flexiblen Kyoto-Mechanismus ein Teil beim CO2 angerechnet wird -, müsse auch in Österreich gehen: "Ich möchte die volle Anrechnung im Inland."
Allokationsplan
Smolak von der Austrian Thermal Power beklagte, dass die Verbund-Tochter für ihre Wärmekraftwerke im Nationalen Allokationsplan (NAP) lediglich 3,3 Mio. t CO2-Rechte zugeteilt bekommen hat - etwa ein Drittel der gesamten heimischen E-Wirtschaft. Damit liege die Zuteilung um 22 Prozent unter dem Kyoto-Basisjahr 1990 und sogar um 33 Prozent unter dem faktischen Bedarf des Vorjahres (2003): "Das geht an die Wurzel der Existenz von Kraftwerken." Bezogen auf das Vorjahr müsste die ATP damit um 15 bis 20 Mio. Euro Zertifikate für 1,8 Mio. t CO2 zukaufen, erläuterte Smolak. Im Trockenjahr 2003 hat die ATP ihre Erzeugung auf 6 TWh, ein Zehntel der gesamten heimischen Stromproduktion, hochgefahren.
Wegen der CO2-Kostenbelastung, steigenden Brennstoffkosten und einer Erhöhung verschiedener Abgaben (Altlastensanierung, Kohle) komme es zu einer immer deutlicheren Diskrepanz zwischen den erzielbaren Erlösen und den Erzeugungskosten für Strom aus Wärmekraftwerken, sagte der ATP-Geschäftsführer in einem Pressegespräch: "Deshalb überlegen wir, weitere Kraftwerke außer Betrieb zu setzen und in Konservierung zu nehmen, denn Verlustbetriebe können wir uns nicht leisten." Aus jetziger Sicht werde die installierte thermische Leistung bis zum Jahr 2007 von derzeit 1.900 MW auf nur noch 750 bis 800 MW sinken.