London - Der bekannten Liebe der Engländer zum Rasen und zum Garten widmet sich erstmals eine große Kunstausstellung. Die Tate Britain in London untersucht bis zum 30. August die Wirkung des Gartens auf die Kunst der vergangenen 200 Jahre. Fotos, Gemälde und Objekte von John Constable über Beatrix Potter bis hin zu Anya Gallacio und Marc Quinn aus der Generation der Young British Artists beleuchten das Thema von den verschiedensten Seiten.

Um 1800 war das Bild des Gartens noch geprägt von Landschaftsparks, die zu Schlössern und Herrenhäusern gehörten. Diese Gärten waren oft von großer Symbolkraft, sollten poetische und philosophische Ideen zum Ausdruck bringen. Der Garten galt als Symbol der Weiblichkeit, erinnerte mit Objekten wie Sonnenuhren, Urnen und antiken Statuen an die Vergänglichkeit. Gärten wurden auch mit der Malerei verglichen: Landschaftsgärtner wie Künstler stimmten Farben aufeinander ab.

Die Ausstellung betrachtet auch die zwiespältigere zeitgenössische Einstellung zum Garten: Der Garten gilt immer noch als Ort der Entspannung, Inspiration und Träumerei, steht aber zugleich für eine verlorene Welt und für die vom Menschen bedrohte Natur. (APA/dpa)