Madrid/Wien - Im Gegensatz zum europaweiten Trend zeichnet
sich in Spanien für die EU-Wahlen am 13. Juni kein "Denkzettel" für
die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Jose Luis
Rodriguez Zapatero ab. Laut einer von der spanischen
Nachrichteagentur EFE veröffentlichten Umfrage des "Zentrums für
soziologische Forschungen" (CIS) kann die - allerdings erst seit
Mitte April an der Macht befindliche - Regierungspartei PSOE mit 46,3
Prozent der Stimmen rechnen.
Die Volkspartei (PP), die bis zu den Parlamentswahlen am 14. März
mit Jose Maria Aznar den Ministerpräsidenten stellte, kommt demnach
auf 36,7 Prozent. Die restlichen Stimmen teilen sich auf Bündnisse
mehrerer kleiner oder regionaler Parteien auf, die unter anderem die
Minderheiten in Katalonien, Galicien und dem Baskenland
repräsentieren. Die Wahlbeteiligung wird von CIS mit 76,7 Prozent
vorausgesagt.
In den meisten EU-Ländern dürfte die Europawahl vom 10. bis 13.
Juni aber eher ein Votum gegen die jeweiligen Regierungen werden. Das
geht aus einer Anfang dieser Woche in 21 EU-Staaten durchgeführten
Umfrage des Meinungsforschungsinstituts EOS Gallup hervor.
Demnach müssen vor allem die regierenden Sozialdemokraten in
Deutschland, Polen, Großbritannien, Tschechien, Ungarn und Litauen
ein Wahldebakel befürchten. Schlappen dürfte es auch für die
Rechtsregierungen in Frankreich, Portugal, den Niederlanden, Estland
und der Slowakei setzen. (APA)