Wegen ihres autonomen Status ist die frühere britische Kronkolonie und heutige Sonderverwaltungsregion der einzige Ort in der Volksrepublik, wo solche Kundgebungen erlaubt sind.
Großes Polizeiaufgebot
Der Tiananmen-Platz im Herzen Pekings, der vor 15 Jahren Schauplatz der wochenlangen Studentenproteste war, wurde von einem großen Aufgebot von Sicherheitskräften in Uniform und Zivil gesichert. Worum es bei den vereinzelten Zwischenfällen genau ging, blieb unklar, da sofort eingegriffen wurde. Einmal wurde eine Frau abgeführt, ein anderes Mal protestierte ein Mann lauthals und mit den Armen fuchtelnd. Er und fünf andere in der Nähe wurden in Polizeiwagen weggebracht, wie Augenzeugen schilderten.
Angehörige der Opfer sowie Bürgerrechtler unter Hausarrest
Der 15. Jahrestag war gekennzeichnet von besonderer Nervosität der Staatssicherheitsbehörden. Angehörige der Opfer sowie Bürgerrechtler standen unter Hausarrest, wurden vor Trauerbekundungen gewarnt oder an andere Orte gebracht. Bei dem Militäreinsatz in der Nacht zum 4. Juni 1989 in Peking war eine bis heute ungeklärte Anzahl von Menschen, mindestes aber mehrere hundert, ums Leben gekommen. Landesweit wurden tausende inhaftiert. Die Bewegung, der sich verschiedene gesellschaftliche Gruppen angeschlossen hatten, richtete sich gegen Korruption in der Kommunistischen Partei und forderte Presse-, Meinungs-, Versammlungsfreiheit und Demokratie.
In staatlichen Medien mit keinem Wort erwähnt