Deutsche Studie: Höhere Rate von Zwillingsgeburten könnte mit erhöhter Umweltverschmutzung in Zusammenhang stehen
Redaktion
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Hamburg - Eine erhöhte Umweltbelastung steigert
möglicherweise die Rate der Zwillingsgeburten. Eine Studie von
Hamburger Wissenschaftern im südhessischen Rheintal ergab, dass in
der Nähe einer Müllverbrennungsanlage deutlich mehr Zwillinge zur
Welt kamen als in zwei weniger belasteten hessischen Regionen.
Die Forscher befragten in der Studie 671 Mütter über ihre
Geburten. In der Umgebung der Sondermüll-Verbrennungsanlage
Biebesheim hatten 5,3 Prozent der Frauen Zwillinge zur Welt gebracht,
in den beiden Kontrollregionen 20 Kilometer nördlich von Biebesheim
und im Odenwald dagegen nur 1,6 und 2,3 Prozent. Offizielle
Behördendaten bestätigen das Phänomen: Während der Anteil der
Zwillingsgeburten in anderen Regionen 0,8 von 100 beträgt, sind es in
der Umgebung von Biebesheim 1,4 bis 1,6.
"Zurzeit keine plausible Erklärung"
In Biebesheim werden Schwermetalle und polychlorierte Biphenyle
verbrannt. Da das Rheintal dort von Bergen gesäumt wird, zieht die
Luft häufig schlecht ab. Studienleiterin Nadia Obi-Osius ist dennoch
vorsichtig, die Müllverbrennungsanlage direkt für die Häufung von
Zwillingsgeburten verantwortlich zu machen. "Wir haben dafür zurzeit keine plausible Erklärung bereit", sagt die Humanbiologin. Es sei
aber möglich, dass bestimmte Stoffe, die von den Menschen verstärkt
aufgenommen würden, zu hormonellen Veränderungen führten. "Man sollte
das eingehender untersuchen", verlangt die Forscherin.
(APA/AP)
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