Der österreichische Telekomanbieter
UTA
reagiert auf
den Ende Mai 2004 vom Platzhirschen
Telekom Austria
(TA) eröffneten
und von Verfolger
Tele2
aufgenommen Preiskampf und senkt ebenfalls
seine Festnetztarife. Außerdem soll die Abwanderung der Kunden vom
Festnetz in den Mobilfunk gebremst werden. Mit den jüngsten
Tarifsenkungen in der Branche sieht UTA-Vorstand Günther Ofner die
Talsohle bei den Festnetz-Tarifen indes erreicht.
Keine
Tarifsenkungen, sondern vielmehr Produktdifferenzierungen
"Ich gehe davon aus, dass es in absehbarer Zeit keine
Tarifsenkungen, sondern vielmehr Produktdifferenzierungen geben
wird", so Ofner am Freitag zur APA. Ab 1. Juli telefonieren Kunden im
Festnetz im Freizeit-Tarif in der Österreich-Zone um 1,5 Cent pro
Minute, hieß es in einer Pressemitteilung. Ebenfalls ab 1. Juli steht
den Kunden die neue Tarifoption "0,- Cent Freizeit" zur Verfügung,
mit der UTA-Preselect-Kunden untereinander um null Cent in der
Freizeit telefonieren.
"Unverständlich"
Damit wolle man die starke Abwanderung vom Festnetz in den
Mobilfunk einbremsen, schließlich koste nun eine Telefonieminute am
Handy "im Schnitt mehr als dreieinhalb Mal so viel wie im Festnetz",
so Ofner. Es sei "unverständlich", dass die österreichischen
Festnetzkunden den Mobilfunkmarkt mit 300 Mio. Euro pro Jahr
quersubventionieren würden. Der Telekom-Regulator solle daher die
Zusammenschaltungsgebühren auf zumindest die Hälfte reduzieren, so
Ofner.
"Transparenz"
Die UTA setze nicht auf Preiskampf, sondern auf "Transparenz", was
sich in der weiterhin beibehaltenen sekundengenauen Abrechnung
widerspiegle, hieß es heute. "Bei UTA zahlt ein Kunde für einen Anruf
vom Festnetz in ein Mobilnetz, das nur 20 Sekunden dauert, weil er
beispielsweise auf die Mobilbox kommt, tatsächlich auch nur diese 20
Sekunden und damit 5,7 Cent. Für dasselbe Gespräch zahle er bei der
Telekom Austria im "TikTak Privat"-Preismodell zwischen 17,0 und 19,1
Cent, also mehr als das Dreifache", rechnete Ofner vor. 4 von 10
Gesprächen von UTA-Kunden in der Lokalzone würden kürzer dauern als
50 Sekunden, ins Mobilnetz seien sogar 6 von 10 Gesprächen kürzer. (APA)