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Der EU-Wahlkampf sorgt für Unmut in der Kärntner rot-blauen Landesregierung

foto: apa/eggenberger
Klagenfurt - Mit schweren Attacken gegen seinen Koalitionspartner, Landeshauptmann Jörg Haider (F), wartete am Freitag der Kärntner SPÖ-Vorsitzende LHStv. Peter Ambrozy im Zusammenhang mit den freiheitlichen Angriffen gegen die SPÖ und deren Spitzenkandidaten Hannes Swoboda im laufenden EU-Wahlkampf auf. "Haider agiert wie ein Drogensüchtiger", sagte Ambrozy in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Swoboda und dem Kärntner Spitzenkandidaten Wolfgang Bulfon in Klagenfurt.

"Es ist fast wie bei einem Drogensüchtigen, der ständig die Dosis erhöhen muss" und sich auf die Ebene des Strafbaren begebe, meinte Ambrozy: "Das ist schon die Dosis eines nicht mehr Rettbaren".

Im Zusammenhang mit den seinerzeitigen EU-Sanktionen gegen Österreich warf der Kärntner SPÖ-Chef sowohl FPÖ als auch ÖVP vor, eine These aufrecht zu erhalten, "die längst zusammengebrochen ist". Es sei erwiesen, dass der konservative französische Staatspräsident Jacques Chirac der Hauptverantwortliche für die Sanktionen gewesen sei. Ambrozy: "Dass die Sozialdemokratie Chirac beeinflussen kann, ist ein Märchen."

Bulfon reagierte sarkastisch auf die Rolle der ÖVP hinsichtlich der FPÖ-Attacken gegen Swoboda, die SPÖ sowie auch gegen EU-Kommissar Franz Fischler: "Das ist wirklich eine merkwürdige Koalition, dass ich der gleichen Meinung wie Fischler mit seinem konservativen Weltbild bin", meinte der Kärntner EU-Spitzenkandidat.

Strutz weist Vorwürfe zurück

FPÖ-Landesparteiobmann Martin Strutz wies Ambrozys Aussagen auf das Entschiedenste zurück. Sie seien "absolut überzogen und in der Tonwahl unwürdig". In der Sache seien die Vorwürfe gegenüber Swoboda "absolut gerechtfertigt".

Nicht nur der Brief Swobodas, in welchem er sich für die EU-Sanktionen bedanke, sondern auch die Aussagen seines ehemaligen Parteifreundes Hans-Peter Martin hätten bestätigt, dass "Swoboda und die SPÖ-Spitze massiv in das Zustandekommen der Sanktionen gegen Österreich involviert und beteiligt "gewesen seien. Strutz: "Die Vorwürfe von Landeshauptmann Haider in Richtung Swoboda sind deshalb absolut gerechtfertigt und Swoboda hat Handlungsbedarf." (APA)