"Das Potenzial ist aber noch bei weitem nicht ausgeschöpft. Es gibt bei uns noch genug Platz für ,made in Austria'", sagte Australiens Botschafterin in Österreich, Deborah Stokes, dem STANDARD.
Stetes Wachstum
Seit 13 Jahren wächst die australische Wirtschaft ununterbrochen; in der vergangenen Dekade lagen die Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts mit durchschnittlich 3,8 Prozent sogar vor den USA. "Selbst zur Zeit der Asien-Krise hatten wir keine Einbrüche, und auch die Lungenkrankheit Sars hat sich für unsere Wirtschaft trotz der starken Verflechtungen mit den Wirtschaften in Fernost nicht ausgewirkt", so Stokes.
Chancen für österreichische Unternehmen sieht die Botschafterin vor allem in den Bereichen Biodiesel und Biotech, bei Möbelteilen und Beschlägen. Auch spezielle Papierqualitäten, beispielsweise beschichtetes Kraftpapier, seien gefragt. Stokes wies außerdem darauf hin, dass es etwa 20.000 Australier gibt, die in Österreich geboren wurden. Diese hielten den Kontakt mit der Heimat meist aufrecht. "Da kann man anknüpfen", sagte die Botschafterin.
Neue EU-Märkte ziehen Austalier an
Durch die Anfang Mai erfolgte Osterweiterung der EU sei nun auch steigendes Interesse australischer Geschäftskreise zu spüren, in den neuen EU-Ländern aktiver zu werden. Gingen lange Zeit nur Wolle und Weizen nach Zentral- und Osteuropa, seien die australischen Exporte in diese Region jetzt vielschichtiger. Die Palette reicht von Känguruhäuten für Polen über Hörimplantate für Tschechien bis zu fälschungssicheren Banknoten für Rumänien. Österreich profitiere davon. "Wien mit seien exzellenten Direktflugverbindungen nach Australien ist die ideale Ost-Drehscheibe", sagte Stokes.