Waffen beschlagnahmt
Der 16-Jährige wurde am Samstagmorgen in der serbischen Enklave Gracanica aus einem fahrenden Auto heraus erschossen, als er mit weiteren Jugendlichen vor einem Hamburger-Imbissladen stand, sagte ein Sprecher der Polizei der Vereinten Nationen. Dem Sprecher zufolge stoppte die Polizei später ein Fahrzeug der Verdächtigen und beschlagnahmte Waffen.
Es handelt sich um den ersten schwerwiegenden Zwischenfall seit den Unruhen im März. Damals waren ebenfalls nach Schüssen aus einem Auto auf einen Serben in der Enklave Caglavica drei albanische Jungen in einem Fluss ertrunken. Albanische Medien machten Serben für ihren Tod verantwortlich, doch wurde dies nach Untersuchungen nicht bestätigt. In der Folge kam es zu organisierten Angriffen der Albaner gegen Serben, bei denen 19 Menschen getötet, tausende Serben fliehen mussten und hunderte Wohnungen und Häuser sowie Dutzende Kirchen und Klöster in der ganzen Provinz in Brand gesteckt wurden.
UNMIK-Chef gab auf
Der Anschlag ereignete sich kurz vor der für Samstagnachmittag geplanten Rückkehr des scheidenden UNMIK-Chefs Harri Holkeri ins Kosovo. Der Finne hatte aus gesundheitlichen Gründen im vergangenen Monat seinen Rücktritt erklärt. Ein Nachfolger ist noch nicht ernannt.
Holkeri bat unmittelbar nach seiner Rückkunft aus Finnland am Samstag die Bewohner des Kosovo, die Gewalttätigkeiten einzustellen.
"Ist Gewalt wirklich das, was die Bewohner des Kosovo wollen? Nein, das kann nicht sein!", sagte der 67-jährige finnische Ex-Premier auf dem Flughafen von Pristina laut finnischer Nachrichtenagentur STT.
KFOR ermittelt