Bogota - Kolumbiens Regierung und die ELN-Rebellen haben
ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Wiederaufnahme von
Friedensverhandlungen bekundet. Der Anführer des "Nationalen
Befreiungsheeres" (ELN), Gerardo Bermudez alias "Francisco Galan",
schlug einen Waffenstillstand und eine Amnestie für in Haft sitzende
Rebellen und politische Gefangene vor.
Damit reagierte er auf ein entsprechendes Angebot der Regierung
von Präsident Alvaro Uribe. Eine Befriedung Kolumbiens war jedoch
weiter nicht absehbar, weil die größte und schlagkräftigste
Rebellengruppe, die "Revolutionären Streitkräften Kolumbiens" (FARC),
nicht in den Prozess einbezogen ist.
Galan war am Freitag für 24 Stunden aus einem
Hochsicherheitsgefängnis entlassen worden, um mit Vize-Präsident
Francisco Santos über die Wiederaufnahme der Friedenskontakte zu
sprechen. Santos hatte kurz vor dem Treffen betont, die Regierung
werde "großzügig" auf Angebote der Rebellen reagieren und deren
Sicherheit im Falle einer Friedensregelung garantieren.
Das ELN ist mit 4500 Männern und Frauen unter Waffen die
zweitgrößte Rebellengruppe Kolumbiens. Das für Massenentführungen
berüchtigte ELN hat in den vergangenen Jahren viel von seiner
früheren Schlagkraft verloren. Zahlreiche Mitglieder liefen zu
anderen Rebellengruppen oder zu den extrem rechten Paramilitärs über. (APA/dpa)