Der Dutroux-Verteidiger kritisierte vor allem die Arbeit einiger Ermittler. Diese seien nur bestimmten Annahmen nachgegangen, hätten andere Möglichkeiten aber außer Acht gelassen. Magnee sagte dem Privatsender weiter, er sehe gute Chancen für eine positive Antwort des Schwurgerichts auf seinen Antrag. Falls die Richter die zusätzlichen Fragen tatsächlich untersuchen lassen, könnte das bereits drei Monate dauernde Verfahren ausgesetzt werden.
In seinem Plädoyer hatte der Anwalt am vergangenen Dienstag erklärt, wegen der vielen offenen Fragen könnten die Geschworenen nicht wie geplant Mitte Juni über Schuld und Unschuld der insgesamt vier Angeklagten entscheiden. Im Mittelpunkt des Prozesses steht die Entführung von sechs Mädchen Mitte der neunziger Jahre, von denen vier qualvoll starben. An diesem Montag sollten Staatsanwaltschaft und Nebenklage-Vertreter auf die Plädoyers antworten.
Unterdessen hat auch Jean-Denis Lejeune, der Vater eines der Opfer von Dutroux, Richter und Rechtsanwälte scharf kritisiert. Während der 14 Prozesswochen habe ihn nicht das Ehepaar Dutroux wütend gemacht, sondern die Verteidiger, sagte der Vater der ermordeten Julie der "Welt am Sonntag". Die Rechtsanwälte Xavier Attout und Olivier Sluzny hätten "keinen Respekt vor den Opfern und dem Schmerz von Vätern, Müttern, Geschwistern gezeigt". Auch Untersuchungsrichter Jacques Langlois habe viele Fragen nicht richtig gehandhabt und zu viele Spuren nicht richtig verfolgt, sagte Lejeune.