Berlin/Hamburg - Das neue Auto einmal ausprobieren, testen, ob der Wagen hergibt, was der Tachometer verspricht: In Deutschland ist das noch möglich - nicht gefahrlos, aber straflos. Mit dieser letzten vorgeblichen Freiheit der Autofahrer dürfte es bald vorbei sein. Politiker von SPD, Grünen und der Union sprechen sich für eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 Stundenkilometern auf deutschen Autobahnen aus.
Geschwindigkeitsbegrenzung für Deutschland
Der Vorsitzende des Umweltausschusses im Bundestag, Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD), sagte der Bild am Sonntag: "Ich halte eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen von 130 km/h auch in Deutschland für sinnvoll. Andere Länder machen vor, dass es funktioniert."
Vernunft und Benzinsparen
Grünen-Fraktionsvize Christian Ströbele hält "ein flächendeckendes Tempolimit in Deutschland für vernünftig". Der CSU-Bundestagsabgeordnete Josef Göppel, Leiter des Arbeitskreises Umwelt seiner Partei, ist der Zeitung nach überzeugt: "Das Thema Tempolimit auf Autobahnen kommt zwangsläufig wieder auf uns zu, und zwar unter den Aspekten der Sicherheit und des Benzinsparens." Er ist seit langem dafür, die erlaubte Geschwindigkeit auf Autobahnen auf 130 Stundenkilometer zu begrenzen.
Der parteilose Umweltminister der CDU-geführten saarländischen Landesregierung, Stefan Mörsdorf, sieht es ebenso. Und er ruft dazu auf, die Debatte anders als in den 80er-Jahren auf allen Seiten ideologiefrei zu führen.
Flächendeckende Drogentests
Bereits beschlossene Sache: Autofahrer werden ab kommender Woche in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt flächendeckend auf Drogenkonsum getestet, vor allem in der Nähe von Discotheken, Bars und Klubs. Dabei solle ein neues Testgerät zum Einsatz kommen, der so genannte Drugwipe, der Spuren von Cannabis, Opiaten, Kokain, Amphetamin und Designerdrogen wie Ecstasy schon in geringsten Mengen im Schweiß oder im Speichel nachweise. Die Kontrollen sollten nach und nach deutschlandweit eingeführt werden, berichtet der Spiegel. Begleitet werden die verstärkten Kontrollen von einer Aufklärungskampagne unter dem Motto "Don't drug and drive".