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Fahrverbote und die Ausweitung von Fußgängerzonen oder Wohnstraßen sollen die Lebensqualität der dort wohnenden Bevölkerung erhöhen

Foto: APA/Gindl
Wien - Seit zehn Jahren muss in einer Reihe von Wiener Bezirken für das Parken auf öffentlichen Flächen gezahlt werden. Die Einführung der so genannten "Parkraumbewirtschaftung" war zunächst erfolgreich, wie der Verkehrssprecher der Wiener ÖVP, Wolfgang Gerstl, in einer Pressekonferenz am Montag betonte. Inzwischen jedoch würden auch immer mehr Anrainer trotz des kostenpflichtigen "Parkpickerls" keinen Stellplatz mehr bekommen, kritisierte der Oppositionspolitiker und verlangte eine Reihe von neuen Maßnahmen.

"Viele sagen, es ist jetzt wieder so wie vor zehn Jahren. Jetzt müssen sie zahlen, finden aber trotzdem keinen freien Platz", berichtete Gerstl. Sein Wunsch: Der Grundsatz solle in Zukunft nicht mehr "Pflicht zum Zahlen", sondern "Recht auf einen Stellplatz" lauten. Zentrales Anliegen sei die Schaffung von zusätzlichen Parkplätzen, etwa durch den Bau von Bezirksgaragen, so der VP-Politiker.

1,5 Stellplätze pro Einheit

Bei Wohnbauten sei zu überlegen, ob in Zukunft nicht 1,5 Stellplätze pro Einheit geschaffen werden sollten. Denn immer mehr Haushalte würden mehr als ein Auto besitzen. Anrainer sollten in Zukunft jedenfalls - etwa durch extra reservierte Gratisplätze in besonders frequentierten Zonen - bevorzugt werden. Für U-Bahn-Endstationen schlug Gerstl die Schaffung eines Gratis-Parkpickerls für Anwohner vor. Denn Parkplätze in diesen Bereichen werden häufig von Pendlern benutzt.

Fahrverbote und die Ausweitung von Fußgängerzonen oder Wohnstraßen sollen ebenfalls die Lebensqualität der dort wohnenden Bevölkerung erhöhen. So gebe es etwa im ersten Bezirk Überlegung, die Zufahrt für Autos generell zu unterbinden, berichtete Gerstl.

Wenig Freude hat Gerstl laut eigenen Angaben mit einer Ausdehnung der Parkpickerl-Zonen. Stattdessen sollte die Parkberechtigung verbilligt werden. Als Ausgleich schlug der VP-Verkehrssprecher härtere Strafen für Parksünder vor. Die Parkraumüberwachung sollte nach Meinung Gerstls in Zukunft privatisiert werden. Dadurch, so zeigte er sich überzeugt, wäre eine besserer Kontrolle des ruhenden Verkehrs möglich.(APA)