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Lago di Como

Foto: REUTERS/ Andy Mettler

Cernobbio - Wegen George Clooney, Julia Roberts, Brad Pitt und Catherine Zeta-Jones herrscht im Grenzdorf Cernobbio am Comer See derzeit Ausnahmezustand. Die Stars drehen unter der Regie von Steven Soderbergh Aufnahmen für den Film "Ocean's Twelve". Was auf dem weitläufigen Gelände rund um die historische Villa Erba genau geschieht, weiß nicht einmal Simona Saladini, die Gemeindepräsidentin von Cernobbio: "Alles ist top secret", sagte sie auf Anfrage der schweizerischen Nachrichtenagentur sda.

Die amerikanische Produktionsfirma Warner Bros. sei vor gut zwei Monaten erstmals an die Gemeinde herangetreten. Die Forderung nach absoluter Sicherheit stellte die Behörden des 6996-Einwohner-Dorfes vor keine nennenswerten Probleme. Die Villa Erba ist von einer zwei Meter hohen Mauer umgeben. Auf der Seeseite müssen alle Schiffe den Drehort grossräumig umfahren, und der Luftraum ist seit Montag in einem Umkreis von 10 Kilometern gesperrt. Weitere Angaben über das Sicherheitsdispositiv werden nicht preisgegeben.

Saladini rechnet damit, dass bis zum Ende der Dreharbeiten am Samstag zahlreiche Fans und Paparazzi den Drehort belagern werden. Die rund 500-köpfige Filmcrew wird dies kaum stören, denn "das Filmset ist von der Außenwelt bestens abgeschirmt", sagt Saladini.

In Cernobbio nimmt man die Anwesenheit der Hollywood-Stars mit einem Mix aus "Neugierde, Glück, Enthusiasmus und Stolz" auf, wie der "Corriere di Como" neulich schrieb. Die Zeitung schätzt, dass die Filmcrew der Region während ihrer zweiwöchigen Präsenz Einnahmen von rund einer Million Euro beschert. Für Saladini steht jedoch ein anderer Aspekt im Vordergrund: "Der Film in ein Gratis-Werbespot für Cernobbio. Hunderte Millionen Menschen werden die Schönheit unserer Region im Kino sehen."

Der Comer See ist in den USA dank Clooney zu einer beliebten Feriendestination avanciert. Der Schauspieler kaufte vor zwei Jahren in Laglio für angeblich 8 Mio. Dollar die Villa Oleandra und lässt seitdem kaum eine Gelegenheit aus, die Vorzüge seiner Wahlheimat in der Öffentlichkeit zu preisen.

Dies führte dazu, dass amerikanische Touristen auch nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 an den Comer See reisten. Saladini: "Im Gegensatz zu anderen Regionen hatten wir keine Einbussen. Das ist vorab ein Verdienst von Clooney, der das Gefühl vermittelt, dass man bei uns in Sicherheit und Ruhe leben kann."

Dass dies zutrifft, müssen derzeit auch die Dutzende von Fans zur Kenntnis nehmen, die Tag für Tag vor den Toren der Villa Erba auf die Filmstars warten. Ihre Hoffnung auf ein Autogramm oder ein Erinnerungsfoto mit Clooney, Pitt oder Roberts endet in den meisten Fällen nicht mit einem Happy-End. (APA/sda)