Moskau - Bei künftigen Langzeitraumflügen zum Mars droht
den Raumfahrern nach Ansicht des russischen Kosmonauten und
Mediziners Waleri Poljakow die Zeugungsunfähigkeit. Die jahrelange
Weltraumstrahlung, der Kalziummangel und der Muskelschwund drohten
die Sexualfunktionen zu zerstören, sagte Poljakow am Montag in
Moskau. Dort erörterten Wissenschaftler auf einer Konferenz die zu
erwartenden medizinischen Probleme von Langzeitmissionen im All.
"Die reproduktive Funktion des Menschen wird auf Flügen zum Mars
und zurück vollständig verloren gehen", erklärte der Kosmonaut, der
den Weltrekord für den längsten Weltraumflug mit 438 Tagen hält.
Eine Sache der Familienplanung
Zum Mars sollten daher erfahrene Kosmonauten
mit abgeschlossener Familienplanung fliegen, schlug er vor. "Ich bin
62, und meine Frau lässt mich fliegen, weil sie mich sowieso nicht
zurückhalten kann", sagte Poljakow nach Medienberichten. Er war in
den neunziger Jahren im All.
Zur Vorbereitung auf mögliche Mars-Flüge planen russische
Wissenschafter ein Langzeitexperiment ab 2005. Sie wollen potenzielle
Raumfahrer länger als ein Jahr in einer Spezialkammer in Moskau
isolieren, um die psychischen und medizinischen Auswirkungen der
Flüge zu erforschen.(APA/dpa)