Bei einer halbwegs "seriösen und fairen Beurteilung" der Aussagen von Gusenbauer dürften keine Zweifel bestehen, wie der Ausdruck "Pogrom-Stimmung" gemeint gewesen sei, meinte Darabos - nämlich so, wie Gusenbauer das auch in der Pressekonferenz selbst erklärt hatte (die Stimmung sei aufgeheizt gewesen; die Mandatare von ÖVP und FPÖ hätten Broukal bei dessen Redebeitrag die Möglichkeit genommen, zu Wort zu kommen; Nationalratspräsident Thomas Prinzhorn habe eine zivilisierte Debatte nicht ermöglichen wollen oder können).
Darabos fordert Ernsthaftigkeit
"Mit ein wenig Ernsthaftigkeit" müssten auch die Regierungsparteien - selbst im Wahlkampf - eingestehen, dass das Wort Pogrom in jenem Sinn verwendet worden sei, wie es auch im Fremdwörter-Duden an erster Stelle stehe nämlich im Sinn von Hetze, befand der Bundesgeschäftsführer.
Nicht dieser Meinung ist Voggenhuber. Die derzeitige Auseinandersetzung werde immer gespenstischer und sei eine Instrumentalisierung der Geschichte jenseits der historischen Wirklichkeiten: "ÖVP, SPÖ und FPÖ sollen sich aus der gegenseitigen Verklammerung befreien. Elemente des Hasses sind unüberhörbar und ein Spiel mit den Brüchen der Ersten Republik wird sichtbar." Voggenhuber fordert nun einen Moment des Innenhaltens.