Wien – Jugendliche, die im Vollrausch randalieren oder ein paar Punks, die friedlich ihr Bier trinken wollen: Immer mehr Gemeinden reagieren mit Alkoholverboten auf öffentlichen Plätzen.

Wer in Leonding in Oberösterreich künftig auf bestimmten Straßen und Plätzen und sein Bierchen zwitschert, muss mit 200 Euro Strafe rechnen. In Ansfelden ist das Verbot schon seit 2001 in Kraft, Wiederholungstäter mussten nicht zahlen, sondern Grünanlagen pflegen.

"Spur der Verwüstung"

Als eine Maßnahme gegen den "zunehmenden Vandalismus" betrachtet auch der Neunkirchner Bürgermeister Herbert Kautz (SP) das in der niederösterreichischen Bezirkshauptstadt in Vorbereitung befindliche Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen.

Vor allem "die Rucksacktrankler" – Jugendliche, die aufgrund ihres angeheiterten Zustands aus Gaststätten geworfen werden und danach im Stadtpark weitertrinken – würden regelmäßig "eine Spur der Verwüstung" ziehen. Das Alkoholverbot soll Ende Juni beschlossen werden und ab September in Kraft treten.

Abgeblitzt ist bisher der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl mit seinem Ansinnen, ein paar Punks, die es sich regelmäßig auf dem Hauptplatz rund um das Erzherzog-Johann-Denkmal gemütlich machen, per Alkoholverbot zu vertreiben. Der VP- Antrag wurde im Gemeinderat zweimal abgelehnt. Auch die Lorbeerbäumchen, die die Jugendlichen vom Denkmal fern halten sollten, blieben ein netter Versuch. (bri, fern, Der Standard, Printausgabe, 08.06.2004)