Bild nicht mehr verfügbar.

Gelsen brauchen für ihre Entwicklung unbedingt stehendes Wasser

APA/dpa/Lander
Während das Aufkommen vieler sommerlicher Quälgeister - etwa Wespen - in erster Linie von den Temperaturen abhängt, brauchen Gelsen für ihre Entwicklung unbedingt stehendes Wasser in irgendeiner Form. Besonders lästig werden die stechenden, summenden Zweiflügler daher Tage bis Wochen nach Überschwemmungen oder heftigen Regenfällen, wenn überall in der Landschaft Lacken stehen bleiben.

Besonders Garten- oder Terrassenbesitzer können sich die Plage aber auch selbst bereiten, sogar in extrem trockenen Sommern. Es reicht eine unachtsam stehen gelassene, wassergefüllte Gießkanne oder selbst ein alter Autoreifen. Ein einziges, befruchtetes Weibchen kann nämlich bis zu 500 Eier ablegen, Voraussetzung ist lediglich eine ordentliche Blutmahlzeit. Aus den Eiern schlüpfen bei entsprechend warmem Wetter binnen weniger Tage die wasserlebenden Larven, die dann nach einem kurzen Puppenstadium in die Luft gehen - scheinbar mit dem einzigen Lebenszweck, menschliche Grillpartys zu stören.

Abwehrmittel

Ist das Malheur einmal passiert und sind die Summer unterwegs, bieten sich immer noch zahlreiche - mehr oder wenige wirksame - Möglichkeiten zur Abwehr. Beliebt sind so genannte Repellents, die, auf die Haut geschmiert, den Stechmücken den Appetit vergällen. Weniger wirksam als die käuflichen Produkte sind laut Vergleichsstudien diverse Hausmittel. So vertreibt Knoblauch vor allem Mitmenschen. Ätherischen Ölen - wie Zitronendüfte, Sandelholz, Eukalyptus, Minze, Zimt oder Anis - wird zwar eine gewisse Wirkung zugestanden, allerdings sind sie nicht dazu gedacht, sie unverdünnt auf die Haut zu schmieren. Und Duftlampen wirken bestenfalls in geschlossenen Räumen.

Ab effektivsten: Das gute, alte Fliegengitter

Ein durchwegs schlechtes Urteil stellten Experten eines deutschen Konsumentenmagazins im Jahr 2003 Geräten aus, die hochfrequente Piepstöne aussenden. Als halbwegs nützlich erwiesen sich noch industriell gefertigte Duftsysteme. Vor Giftschleudern wird gewarnt. Als am effektivsten und garantiert nebenwirkungsfrei gilt dagegen das gute, alte Fliegengitter. Jedenfalls das Schlafzimmer kann man so frei von Gelsen halten.

Ins Gerede gekommen ist in den vergangenen Jahren die mögliche Verbreitung von Krankheiten durch Stechmücken. In den Tropen eine unumstrittene Tatsache, galt dies in unseren Breiten als eher unwahrscheinlich. Seit wenigen Jahren verbreiten Gelsen allerdings nachweislich das für Vögel tödliche Usutu-Virus, im Vorjahr berichteten Wissenschafter der Veterinärmedizinischen Universität Wien von einem - harmlosen - Usutu-Fall bei einem Menschen. (APA)