Die Europäische Kommission hat das Wettbewerbsverfahren gegen den US-Chiphersteller Intel wieder aufgenommen. Nach Beschwerden des Intel-Rivalen AMD habe die Kommission detaillierte Fragenkataloge an Computerhersteller und Einzelhändler verschickt, sagte eine Sprecherin der Kommission am Dienstag in Brüssel.

Am Anfang

"Wir stehen erst am Anfang", sagte sie. Die Ermittlungen befänden sich noch in der Phase der Informationsbeschaffung. Bereits 2001 hatte die Brüsseler Behörde gegen das Unternehmen wegen Missbrauchs seiner dominanten Position im Markt für Windows-taugliche Mikroprozessoren ermittelt. Auch damals hatte die Europäische Union (EU) eine Befragung gestartet.

"Wir haben schon viele Male gesagt, dass unsere Geschäftspraktiken gesetzlich und fair sind."

Intel-Sprecher Chuck Mulloy kündigte an, das Unternehmen werde wie schon in den vergangenen drei Jahren mit der EU zusammenarbeiten. "Wir haben schon viele Male gesagt, dass unsere Geschäftspraktiken gesetzlich und fair sind." Jen Drews, Sprecher des Intel-Rivalen AMD, reagierte zurückhaltend. "Wir begrüßen jede Entwicklung, die den Wettbewerb in der europäischen Computerindustrie fördert."

Wie im Fall von Microsoft

Bei der EU leitet dieselbe Gruppe wie im Fall von Microsoft die Ermittlungen. Gegen den Softwarehersteller hatte die Kommission im März ein Rekordbußgeld von 497 Mio. Euro und eine Änderung der Geschäftspraktiken angeordnet. Microsoft reichte am Montag gegen das Urteil Klage ein.(APA/Reuters)