Beirut - Einen Tag nach einem israelischen Luftangriff
auf Stellungen der Palästinenser im Libanon haben sich
Hisbollah-Milizionäre und israelische Soldaten im Grenzgebiet ein
Gefecht geliefert. Nach libanesischen Angaben feuerte die Hisbollah
am Dienstag Raketen und Granaten auf Stellungen bei den umstrittenen
Sheba-Farmen. Israelische Truppen nahmen daraufhin Hügel im Libanon
unter Artilleriefeuer. Die israelische Armee teilte mit, dass einer
ihrer Offiziere leicht verletzt worden sei.
Die Regierung in Jerusalem rechtfertigte den Luftangriff vom
Montag als Warnung an den Libanon und erklärte, dass entschlossener
gegen Radikale vorgegangen werden müsse. Der Libanon bezeichnete den
Angriff als "gefährliche Aggression". Die UNO-Friedenstruppe in der
Region rief beide Seiten zur Mäßigung auf.
Israelische Kampfflugzeuge hatten am Montagabend mindestens vier
Raketen auf die Hügel von Naameh nahe Beirut abgefeuert, wo die
militante Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) einen
Stützpunkt unterhält. Die israelischen Streitkräfte erklärten, der
Angriff sei eine Vergeltungsmaßnahme dafür, dass eine Rakete vom
Südlibanon aus auf ein Schiff der israelischen Marine abgefeuert
worden sei.
Im Bereich der Sheba-Farmen im Grenzdreieck zwischen dem Libanon,
Syrien und Israel kommt es immer wieder zu gewaltsamen
Zwischenfällen. Israel zog seine Truppen im Mai 2000 nach 18-jähriger
Besetzung aus der so genannten Sicherheitszone im Südlibanon ab. (APA/AP)