Sofia - Mit dem Rücktritt von Spielmacher Krassimir Balakow aus der Nationalmannschaft endete im April 2003 die goldene Ära des bulgarischen Fußballs. Er war der Letzte aus dem legendären WM-Team von 1994, das im Viertelfinale in New York Titelverteidiger Deutschland ausgeschaltet hatte (2:1) und schlussendlich Vierter wurde.

Mit der direkten Qualifikation für die EM 2004 gaben die Erben ein deutliches Lebenszeichen von sich. "Das war erst der Anfang. Die richtige Arbeit geht jetzt los, das dauert Jahre", sagte Trainer Plamen Markow. Nachfolger von Christo Stojtschkow, genialer Stürmer und vor zehn Jahren WM-Torschützenkönig, soll Stilian Petrow werden. Bulgariens "Fußballer des Jahres", mit 24 Jahren bereits Kapitän der Mannschaft und Legionär bei Celtic Glasgow, lehnt aber Vergleiche ab. "Sie alle sind in ganz Bulgarien lebende Legenden. Wir haben noch gar nichts erreicht."

Stojtschkow traut seinen Nachfolgern zumindest langfristig wieder eine erfolgreiche Rolle zu: "In Portugal sind wir krasser Außenseiter. Aber die Mannschaft ist jung und begabt, ihr Teamgeist scheint gut zu sein. Es kann wieder ein goldenes Zeitalter geben."

Weitere Schlüsselspieler sind Dimitar Berbatow (Leverkusen), Martin Petrow (Wolfsburg) und Marian Christow (Kaiserslautern). Markow bevorzugt ein defensives 4-5-1-System, mit dem Bulgarien in der Quali mit Kroatien, Belgien, Estland und Andorra fünfmal zu null spielte und nur vier Gegentore zuließ. "Wer kein Tor bekommt, kann nicht verlieren." (red/DER STANDARD, Printausgabe, 9.6.2004)