Der Internet-Anbieter AOL Deutschland will auch künftig eigenständig bleiben und hat einer Übernahme durch den Konkurrenten Freeneteine Absage erteilt.

"Die Profitabilität von AOL Deutschland und das derzeitige Wachstum geben uns vollstes Vertrauen, auch in Zukunft unsere Geschäfte allein zu betreiben", erklärte Stan Laurent, Geschäftsführer von AOL Deutschland, am Dienstag in Hamburg. AOL freue sich allerdings über das "regelmäßig geäußerte Interesse von Freenet".

Freenet-Chef Eckhard Spoerr hatte zuvor in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" Überlegungen zu einer Übernahme seines größeren Wettbewerbers AOL Deutschland geäußert. Wenn Freenet mit AOL zusammenginge, dann wäre das Unternehmen fast so groß wie Marktführer T-Online, sagte Spoerr. "AOL (Deutschland) wäre sicher interessant für uns", fügte er hinzu. Derzeit würden zwar keine Gespräche geführt. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, bis es Gespräche über "Strukturveränderungen" im deutschen Internet-Markt gebe.

Auf der Hauptversammlung am Mittwoch will sich Freenet von seinen Aktionären die Erlaubnis zu einer Kapitalerhöhung erteilen lassen, mit der nach derzeitigen Aktienkursen Übernahmen bis zu 700 Millionen Euro finanziert werden könnten. Weitere 150 Millionen Euro umfasst nach Spoerrs Worten der Barmittel-Bestand des Unternehmens. (APA)