Knapp drei Monate nach der Durchsuchung des
Brüsseler "Stern"-Büros hat der Korrespondent Hans-Martin Tillack
beim Luxemburger EU-Gericht Klage gegen die EU-Kommission
eingereicht. Wie Tillack am Mittwoch in Brüssel mitteilte, fordert er
die europäische Betrugsbekämpfungsbehörde OLAF unter anderem dazu
auf, ihre Anzeige gegen ihn bei den belgischen Justizbehörden
zurückzunehmen.
Außerdem wolle er verhindern, dass die belgische Polizei seine
Dokumente an OLAF.weiter gebe. Der Journalist fordert zudem einen
Schadenersatz von 250.000 Euro.
Durchsuchung wegen Verdachts auf Bestechung
Das Büro und die Privatwohnung Tillacks waren Mitte März wegen
Verdachts auf Bestechung von der belgischen Polizei durchsucht
worden. Dabei wurden Aktenschränke und Dokumente beschlagnahmt (etat.at berichtete). Im
April hatte es noch eine zweite Büro-Durchsuchung gegeben.
Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft wird Tillack
verdächtigt, einen EU-Beamten bestochen zu haben, um an Informationen
zu kommen. Tillack hat den Verdacht energisch zurückgewiesen. Der
Generalsekretär der Internationalen Journalistenvereinigung (IFJ),
Adrian White, sagte, es könne Jahre dauern, bis der Fall vor dem
Luxemburger Gericht verhandelt werde. (APA(dpa)