Elemente aus Dab, Ragga und Hip Hop verweben die sechs Musiker von "Bauchklang" zu groovigen Soundteppichen. Ihre Instrumente sind ihre Stimmen. Auf Bühnen und Festivals werden die Vokalisten auch im kommenden Sommer begeistern. Demnächst erscheint eine neue CD.

Standard: Wie bezeichnet ihr eure individuelle Art der Vocalmusic?

Andreas Fränzl: Wir sagen dazu "Vocal Groove Projects", denn wir haben uns dem Groove verschrieben. Dazwischen gibt es immer wieder Experimente, in denen wir unsere Stimmen austesten, ausprobieren. Mitunter begeben wir uns auch auf sehr "sphärische" Ebenen.

Standard: Wer hört eure Musik?

Andreas Fränzl: Sowohl 14jährige Kids als auch 80jährige Pensionisten gehören zu unseren Fans. Das gefällt mir gut. Unser Sound scheint gewisse Grenzen aufzuheben. Genau diesen Freiraum wollen wir erhalten.

Standard: Es gibt Gerüchte, dass noch im Sommer eure neue CD erscheinen soll.

Andreas Fränzl: Leider wird sich der Sommertermin nicht ausgehen. Möglicherweise erscheint die CD im Herbst, auf alle Fälle wird eine Maxi-Single vorab rauskommen. Im Moment finalisieren wir das Album gerade, strukturieren das Material, arrangieren die Songs neu. Da kommt noch einiges an Arbeit auf uns zu.

Standard: Hält das neue Album Überraschungen für die Fans parat?

Andreas Fränzl: Das kann ich noch nicht offiziell sagen, sorry. Überraschungen wird es schon geben. Es wird auch sicher eine Featuring-Nummer am Album sein. Mit wem wir genau zusammenarbeiten, ist jedoch intern noch nicht geklärt.

Standard: Ihr seid mittlerweile auch schon international bekannt und geschätzt. Wie habt ihr den internationalen Anschluss gefunden?

Andreas Fränzl: Wir haben kaum mit Konkurrenzbands zu kämpfen. Unsere Art der Musik ist relativ einzigartig. Live stoßen wir auf massive Resonanz, das spricht sich auch schnell herum. Mediale Kanäle haben uns international kaum weitergebracht. Wir hatten einfach das Glück, dass wir auf einem großen französischen Festival vor der gesamten französischen Presse spielen durften. Danach ist alles relativ schnell gegangen. Von der Musik leben können wir allerdings noch immer nicht.

Standard: Was ist dein "Brotberuf"?

Andreas Fränzl: Ich bin eigentlich gelernter Grafiker. Und zwischen Jänner und April muss ich auch jetzt noch freelancen, um meine Miete bezahlen zu können.

Standard: Viele träumen den Traum vom Erfolg im Musikbusiness. Wenige schaffen es bis ganz nach oben. Wie schätzt du aktuell die Chancen für junge MusikerInnen ein, ins Geschäft zu kommen?

Andreas Fränzl: Die Chancen stehen meiner Meinung nach nicht unbedingt schlecht. Im Gegenteil, die Plattform Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, auch international. Eben erst haben Bekannte von mir einen internationalen Mixwettbewerb gewonnen. Sie mussten ihr Kämmerchen in St. Pölten gar nie verlassen und haben nun einen Plattenvertrag mit einem britischen Label in der Tasche. Fantastisch, oder?

Standard: Wie schätzt du derzeit die allgemeine Stimmung unter den jungen Leuten ein. Lassen sie sich durch Jugendarbeitslosigkeit und gesellschaftliche Umbrüche irritieren?

Andreas Fränzl : Die Stimmung ist grundsätzlich gut. Natürlich sind wir aktuell in einer Phase, in der zum Beispiel das Vertrauen in die Politik schwindet. Es sind in den letzten Jahren politisch Dinge passiert, die moralisch nicht O.K. waren. Was die Kreativität betrifft, kenne ich einige Leute, die ihre Sache mit extremem Selbstvertrauen vertreten und für eine ganz neue Aufbruchsstimmung sorgen. Die Welt ist derzeit offener denn je, es gilt jetzt neue Wege zu erkunden.