Kabul - Die US-Streitkräfte gewähren dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Zugang zu einem weiteren Gefängnis in Afghanistan. Bisher durfte die Organisation nur die Haftbedingungen im Lager am Luftwaffenstützpunkt Bagram nördlich der Hauptstadt Kabul überprüfen. IKRK-Vertreter sollen nun auch Gefangene in der südlichen Provinz Kandahar besuchen dürfen, wie Militärsprecher Tucker Mansager am Mittwoch mitteilte. In rund 20 Gefängnissen werden landesweit fast 400 Häftlinge festgehalten.

Einzelheiten über den IKRK-Besuch werden Mansager zufolge noch ausgearbeitet, unklar ist auch, ob es sich nur um einen oder mehrere Besuche handeln soll. Die US-Streitkräfte untersuchen derzeit mindestens drei Todesfälle in den Gefängnissen: Zwei Häftlinge kamen im Dezember 2002 in Bagram ums Leben, ein dritter starb im Juni vergangenen Jahres in einem Lager im Osten des Landes.

Die Truppen haben einen General mit der Überprüfung der Haftbedingungen in den afghanischen Gefängnissen betraut. Ein entsprechender Bericht soll noch im Juni vorliegen. Der afghanischen Menschenrechtskommission haben die Streitkräfte bisher den Zugang zu den US-Gefängnissen verwehrt. (APA/AP)